Wracktauchen

Voller Vorfreude springen wir aus dem Bett.

Heute ist Wracktauchen angesagt. Und es wird mit Abstand unser tiefster Tauchgang werden, denn das Wrack liegt mit seiner tiefsten Stelle auf 35 Metern.
In der Tauchschule angekommen, folgt die gleiche Prozedur, wie am Vortag. Ausrüstung bauen, in den Anzug quetschen und los geht’s.
Die Fahrt zum Wrack dauert ca. 30 Minuten. Es sind viele Taucher an Bord und auch am Ort des Wracks sind einige weitere Boote.
Leider haben wir die Franzosen wieder in unserer Gruppe und noch zwei weitere Taucher. Geleitet wird der Tauchgang von Dejana.
Der Abstieg zum Wrack Teti ist aufregend, unsere Gruppe unruhig. Alle schwimmen durcheinander, aber wenigstens kommen uns so die Franzosen nicht in die Quere.
Der Tauchgang ist sehr vielfältig. In dem alten Transportschiff haben sich viele Tiere eingenistet. 
Wir sehen mehrere Muränen und zum Ende entdeckt Linda sogar noch einen Tintenfisch. 
Unser Tauchcomputer zeigt am Ende eine maximale Tiefe von 32 Metern. So tief waren wir noch nie. Aber man spürt das auch an der Kälte. In der Tiefe ist es echt kalt. Das sind wir wirklich nicht gewohnt, wo wir doch sonst immer in 30 Grad warmen Gewässern tauchen.
An der Wasseroberfläche hat hier das Wasser ca. 24 Grad, in der Tiefe jedoch nur 18 Grad. Es fühlt sich aber noch kälter an, trotz 7mm Neopren.

Zwischen den Tauchgängen wieder das gleiche Prozedere wie am Vortag:
Ausrüstung waschen und zum Trocknen aufhängen, Logbuch schreiben, Pizza essen, Strand liegen.
Der einzige Unterschied: Heute haben wir Hilfe beim Logbuch schreiben. Die 2 1/2 Monate alte Babykatze hilft uns dabei.
Die kleine ist so süß, dass ich sie am liebsten sofort mitnehmen würde.
Ich mache ein Bild von der kleinen, stelle es in meinen Status und bekomme von allen Seiten die gleiche Nachricht: Schockverliebt und sofort mitnehmen.
Doch muss sie noch etwas bei der Mama bleiben und da wir mit dem Flieger angereist sind, haben wir keine Chance sie mitzunehmen. Auch verträgt sich das viele Reisen nicht mit einer Katze, die zu Hause sitzt und Aufmerksamkeit braucht.

Der zweite Tauchgang führt uns dann zum Riff, wir sind etwas enttäuscht und erwarten nicht viel.
Mit der gleichen Gruppe wie am Vormittag steigen wir ab, kämpfen uns durch eine starke Strömung zu einer Höhle und erleben eine tolle Unterwasserwelt, die wir so nicht erwartet haben. Wo man hinschaut Korallen in lila, orangebraun und schwarz. Gebannt schwimmen wir bei – wow 34 Metern, eigentlich sollte es doch gar nicht so tief hinuntergehen – hintereinander her. Plötzlich bekomme ich ein paar Flossen voll auf den Kopf, fast verliere ich meine Brille. 
Ich schaue mich um, natürlich, es ist der Franzose, der irgendwo rumschwimmt, um sich etwas anzusehen und dabei nicht auf seine Umgebung achtet. 
Ich blase meine Maske aus und versuche mich möglichst weit vom Franzosen fernzuhalten, aber egal, wo ich hinschwimme, einer der beiden Franzosen kommt mir immer in die Quere, weil sie kreuz und quer schwimmen.
Ich schlucke meinen Ärger runter, vielleicht auch besser bei 30 Metern.
Nach 41 Minuten ist auch dieser tolle Tauchgang beendet und unsere Abreise rückt näher. 
Für einen Urlaub, den wir so nicht geplant hatten, war es doch sehr schön.
Nun freuen wir uns auf Gloria und Marcel und sind gespannt auf die Hochzeit.
Wir schließen den Abend mit einem Fotorundgang und einem Abendessen – eine Standesgemäße Fleischplatze – direkt am Pier ab und begeben uns ins Bett.

Eine Antwort auf „Wracktauchen“

  1. Yippie-ya-yeah! Glückwunsch zu eurer 30 :)))))) Hab doch gesagt in Kroatien wird es ab 30 interessant 😉 Und dussellige Taucher hat man leider immer wieder 🙁
    Schöne Berichte, ich will mehr davon….. und die Mau nehme ich auch 🙂

Schreibe einen Kommentar zu Chrissy Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert