Nordhalbkugel-Südhalbkugel, zurück nach Borneo/ Kalimantan: KUL – CGK – BPN – BEJ

Guten Morgen? Noch nicht Gut? Oder noch nicht Morgen? Der Wecker klingelt um 4:15 Uhr und wir nehmen den Transferbus des Hotels zum anderen Terminal des Flughafens Kuala Lumpur. Ich habe leider das Hotel am falschen Terminal gebucht. Der Bus ist etwas überfüllt und der Busfahrer ist des Tetris nicht mächtig, daher „darf“ Thomas seinen Riesen Tauchtrolley mit in den Bus zu seinem Sitz nehmen. Da wir den Plan hatten, als letztes rein, als erstes raus, sich aber die Mitreisenden nicht dran halten und ganz vorne im Bus die Reihen zuerst füllen, muss der Koffer bis nach ganz hinten durch gewuchtet werden.

Ein paar Minuten später sind wir am Terminal 1, von dem unser Flug geht. Wir stehen erst kurz in der falschen Schlange, fast hätten wir das Gepäck nach Kathmandu geschickt, besinnen uns aber noch und geben unsere Tauchkoffer am Schalter nach Jakarta ab.

Tschö Kuala Lumpur

Zum Gate fahren wir schon wieder Bus, nur ohne Koffer.

Im Transferbus zwischen den Gates ist Thomas deutlich der größte

Am Gate angekommen gibt es das Hotel Frühstück to go.

Mmhmm, nein, nicht so lecker.

Die Sitze von Batik Air sind schmal, die Flugbegleiterinnen hübsch angezogen und der 2 stündige Flug ist unspektakulär. Ich schlafe die meiste Zeit. Mit diesem Flug haben wir die Nordhalbkugel verlassen, fliegen über den Äquator und sind ein paar Stunden auf der Südhalbkugel. In Jakarta angekommen gehen wir zur Indonesischen Immigration, holen den Koffer und suchen den Skytrain, der uns zum Terminal A1 bringt, wo der nächste Flug startet. Der Flughafen in Jakarta ist groß, aber gefühlt nicht so gut organisiert wie die an denen wir in den letzten Tagen waren. Uns gefallen die typisch indonesischen Verzierungen sehr gut, es ist super viel draußen, aber trotz der Größe, fühlt es sich an als wären wir an einem Kleinstadt Flughafen.

Ein ganz normaler Kronleuchter am Flughafen in Jakarta.

Wir haben Hunger und nachdem wir den Koffer abgegeben haben, suchen wir etwas typisch indonesisches zum essen.

Durch die Sicherheitskontrolle und ab zu Gate A4, denn das steht auf den Anzeigetafeln und auf der Bordkarte. Hier ist eine reisen Schlange aber jemand schickt uns durch einen Eingang, weil der Flug wohl schließt und ohne eine Bordkarten Kontrolle stehen wir an um in den Flieger zu kommen. Es kommt uns merkwürdig vor und Thomas fragt den Mann vor uns ob das der Flug nach Balikpapan ist. Nein: hier geht’s nach Lombok. Auch schön, aber dort haben wir keine Unterkunft gebucht und die Koffer würden auch nicht mitkommen, also verlassen wir die Gangway wieder. Wir fragen 2-3 Leute und werden zu Gate A6 geschickt. Schnell! Der Flug schließt sagt jemand. Bei der Hitze und Luftfeuchtigkeit mit dem dicken Rucksack zu rennen ist Mega kacke! 💩 Aber wir kommen noch rechtzeitig. Man nimmt uns noch mit. Das AirTag sagt, der Koffer ist auch hier. 🥳 Los geht’s mit der Fluggesellschaft Super Air Jet nach Kalimantan, so heißt der Indonesische Teil von Borneo und wieder über den Äquator auf die Norhalbkugel.

Den Flug verschlafe ich wieder nahezu komplett. Leider verspätet sich die Landung. Wir müssen 20-30 Minuten wartet und ein paar schleifen ziehen, sagt der Kapitän durch.

Der Flughafen von Balikpapan ist gefühlt besser organisiert als Jakarta. Wir sitzen in einem gemütlichen Café und warten bis unser Wings Air Flug nach Berau zum einsteigen bereit ist.

Man sieht vor lauter Köpfen das kleine Flugzeug kaum.

Etwa eine Stunde später, nachdem wir viel Dschungel überflogen haben, landen wir in Berau.

Tolle Wandbemalung am Flughafen

Unserer Fahrer spricht nur rudimentäres Englisch, aber wir sind schnell beim Hotel.

Wir gehen um die Ecke vom Hotel in einem Einheimischen Imbiss etwas leckeres essen und setzen uns dann noch in die Lobby vom Hotel zum W-lan. Ich buche meinen Rückflug um, denn ich bleibe noch ein bisschen länger in Asien, wahrscheinlich in Malaysia. Der Teil den wir gesehen und erlebt haben hat uns super gut gefallen und wir werden nicht das letzte mal in Malaysia gewesen sein.

Turtle Island

Die letzte Nacht war nicht so besonders gut. Mir läuft unaufhörlich ein Nasenloch und wegen unseres späten Mittagsschläfchens können wir lange nicht einschlafen. Um 7 Uhr geht der Wecker und ich schau noch Mal raus zum Fenster in den Dschungel.

Das grün und das Vogel gezwitscher wird mir fehlen, aber wir fahren gleich auf eine kleine Insel und hoffen dort Schildkröten zu sehen.

Kai unser Fahrer holt uns um 8 Uhr nach dem üblichen Frühstück bestehend aus gebratenen Nudeln und Toast ab und fährt uns zum Pier.

Wir sitzen zu 10t auf dem Boot und düsen über das glitzernde Meer zur kleinen Insel Selingaan oder für uns Reisenden auch Turtle Island genannt. Nach einer knappen Stunde landen wir am süßen Eiland mit weißem Sand, grünen Palmen und türkisem Wasser an.

Hier ist alles voll durchgetacket und geplant.

Wir haben nun bis 12:30 Uhr frei, dann gibt es Mittagessen, dann wieder freie Zeit zum schnorcheln und kurz vor 18 Uhr ist Sonnenuntergang.

Hier sieht man den Klimawandel und die steigende Wassertemperatur ganz deutlich, leider sind viele Korallen abgestorben, da sie über 30 Grad nicht überleben können.
Sonnenuntergangsselfie

Um 19 Uhr gibt es einen Film über Schildkröten anzuschauen und danach Abendessen. Im Anschluss warten wir im Restaurantbereich, denn man wird uns dort Bescheid sagen, wenn eine Mama Schildkröte am Strand beginnt ihre Eier abzulegen, danach 2. Turtle Tagesordnungspunkt: Eier in ein sicheres Nest bringen und zu guter letzt werden wir geschlüpfte Baby Schildkröten ins Meer entlassen. Wir erfahren, dass es Saison ist und es 100% wahrscheinlich ist, dass wir alle Punkte abhaken können. Ich habe im Vorhinein gedacht, „na mal schauen ob das klappt“, aber anscheinend haben wir bei dieser Reise Glück mit dem Wildlife. ❤️

Hier werden die Schildkröten ausgebrütet. Bei über 30 Grad werden es weibliche Schildkröten und darunter männliche.

Nach dem Abendessen ist es ein bisschen wie warten aufs Christkind. Man weiß was kommen soll, aber nicht genau wie und wann und wo. Aber wir haben wirklich Glück, bald kommt die Meldung, dass eine Schildkröte an Land gekrochen ist, ein Nest buddelt und sich bereitmacht zur Eiablage. Als wir nach ein paar Minuten Marsch am Strand ankommen sehen wir eine Schildkröte die ihre Eier ablegt.

Wir sollten schätzen wie viele Eier Mama abgelegt hat, ich sage 102. und habe fast recht: es sind 101 Ei! Somit wird die Schildkröte Linda getauft. Ich habe feuchte Augen weil ich mich so sehr freue. 🐢❤️🐢❤️

Ein Ranger hat die Eier vorsichtig in seinem grünen Eimer eingesammelt. Mama Linda ist erschöpft, rudert aber kräftig mit den Flossen, buddelte dabei ihr Nest wieder zu und schmeißt wild mit Sand um sich, da sie uns neugierigen Nasen los werden will.

Jetzt gehen wir zu den abgesicherten Nistplätzen und der Ranger legt die Eier vorsichtig in das vorbereitete Loch. Es ist 75 cm tief, denn Nester von Grünen Meeresschildkröten, wie Linda eine ist, sind im Schnitt so tief.

Mama Lindas Nest mit den 101 Eiern. ❤️🐢🪺🥚

So, 2 Punkte abgearbeitet jetzt kommt Nummer 3: das Freilassen von geschlüpften Baby Schildkröten.

Ein Ranger kommt mit einem grünen Körbchen voller kleiner durcheinander wuselnder Schildkröten und unsere Gruppe von etwa 20 Leuten geht zum Strand.

Noch ein paar Fotos und dann dürfen die kleinen in die Freiheit.

Was für wunderbare Ereignisse.

Jetzt sind wir müde und gehen ins Bett. Morgen ist Abfahrt um 7.00 Uhr, also don’t be Late! 😉