Auf dem Weg nach Ifaty

Und schon wieder klingelt der Wecker um 6h. Langsam gewöhnen wir uns daran, so früh aufzustehen. Abfahrt ist um 07:30h, vorher noch frühstücken und packen. Die Spinne von gestern Abend ist verschwunden.

Wir haben eine lange Fahrt vor uns, wie uns unser Fahrer Hunser mitteilt, der ja eigentlich Onja heißt, wie wir erfahren, als er uns seinen Facebook Namen auf einem Zettel gibt. 😳

Wir fahren weiter nach Süden, das Klima wird immer heißer und die Landschaft immer verdörrter. In manchen Regionen im Süden hat es seit Jahren nicht geregnet, sagt unser Reiseführer. Wir kommen durch ein Gebiet, in dem Smaragdabbau betrieben wird. Hier wird der geschürfte Sand gewaschen, damit die Smaragde zum Vorschein kommen, aber nicht nur Smaragde werden gewaschen, sondern auch Wäsche, Menschen und Autos. Autos? Ja, diese werden kurzerhand in den Fluss gefahren.

Wir fahren weiter, denn um hier ein Schnäppchen zu machen muss man auch Ahnung haben.

Die Landschaft wird immer karger und bei einem Pipistopp verteilen wir die aus dem Hotel gesammelte Seife und eine Dose TicTac an eine Horde herbeigelaufener Kinder. Unser Fahrer verteilt Wasserflaschen die er, wie er uns sagt, im Hotel mit Wasser gefüllt hat. Unsere Plastikflaschen, die wir eigentlich wegschmeißen wollten. Hätten wir das mal vorher gewusst. Die Menschen in der Gegend haben leider keinen Zugang zu irgendeiner Wasserquelle. Kein Fluss, kein Bach, kein Brunnen, sondern nur ein LKW mit dreckigem Wasser, der ab und zu vorbei kommt.

Wieder ein Punkt für den nächsten Besuch. Alte leere Plastikflaschen nicht wegschmeißen, sondern sammeln und in den Hotels auffüllen. Wir nehmen uns vor, das auch an den Verlag unseres Reiseführers zu schicken.

Etwas später sehen wir den ersten Baobab Baum auf unserer Reise

Und auch das Meer kommt immer näher. Schon kurz später, kann man schon die kühle Briese des Meers riechen.

Endlich in Tulear angekommen, gibt es Mittagessen und danach haben wir unseren letzten Ausflug dieser Reise vor uns. Ein weiteres Reservat. Hier bestaunen wir geschützte Strahlenschildkröten, die leider im Kochtopf der Einheimischen landen würden, wenn man sie nicht einzäunen würde und biblisch alte Baobabs, die schon bis zu 1400 Jahre alt sind. 1400 Jahre, solange hat kein Reich gehalten, die wenigsten Staaten. Und der Mensch würde sie zerstören, wenn sie nicht geschützt wären.

Wenn man ein Land wie Madagaskar bereist, steigt die Wut in einem hoch , jedoch nicht auf die hier lebenden Menschen, sondern auf die, die an der Macht sind und waren. Seien es die Franzosen, die in ihrer Kolonialzeit die Insel ausgebeutet haben und mit verantwortlich sind, dass so viel Natur zerstört wurde und auf die herrschenden Politiker des Westens, die noch immer keine Richtungsweisende Afrikapolitik beschlossen haben und sich dann wundern, dass die Flüchlingsströme aus Afrika immer weiter zunehmen. Wer kann es Ihnen verübeln, wenn westliche Fangflotten die Meere leer Fischen und es nichts mehr zu essen für die Fischer gibt. Oder auf die Politiker an der Spitze von Madagaskar, die sich selbst die Taschen voll schaufeln und ihre Bevölkerung hungern lassen.

Zurück zu unserer Reise: Nach dem Besuch des Reservats kommen wir endlich in unserem Hotel an. Wir haben einen zweistöckigen Bungalow direkt am Meer. Das Hotel verfügt über einen Infinity Pool mit phantastischem Blick.

Wir laden Onja zum letzten gemeinsamen Abendessen ein und überreichen ihm ein (hoffentlich) angemessenes Trinkgeld und ein Stofftier für seine kleine Tochter.

Lustige Geschichte am Rande, die Onja unser erzählt hat, wenn eine Madagassische Famile ein Kind bekommt, dann wartet die ganze Familie auf das erste Lachen. Es ist dabei Tradition, dass derjenige, der dem Kind sein erstes Lachen entlockt, ihm ein Huhn schenken muss.

Nach dem Abendessen verabschieden wir Onja, der am nächsten Morgen um 5 Uhr startet und 2 Tage nach Hause braucht und gehen selbst ins Bett.

Ab morgen beginnt unser Advanced Open Water Diver Kurs, den wir bei der Amerikanerin Anne Furr in ihrem Dive Resort „Mangaly Dive“ machen werden.

Der Wecker klingelt, wie kann es anders sein, wieder um 6h.

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