Montag ist Schontag

Zwischen der ganzen Taucherei haben wir uns auch einen Tag Pause verdient. Am Montag wollen wir ausschlafen und später an den Strand fahren. Da wir wie immer gegen 22 Uhr im Bett waren, werden wir um 8 Uhr wach. Wir bleiben noch liegen, und genießen, dass wir keinen Zeitdruck haben. Nach einem leckeren Frühstück packen wir Bücher, Sonnencreme, Handtücher und Wasser in die Tasche und machen uns auf zum Plage des Salines. Ich habe mehrfach gelesen, dass dies der traumhafteste Karibik Strand auf Martinique sein soll. Und wirklich, nach fast einer Stunde Autofahrt kommen wir am Strand an und und uns klappt fast die Kinnladen runter. Traumhaft!

Besuch von einem kleinen Krebs auf meinen Handtuch

Wir „suchen“ uns einen Platz im Schatten. Gar nicht so einfach sich hier zu entscheiden. 😉 Es ist so wenig los, dass man zu seinem Nachbarn mindestens 15-20 Meter Platz hat. Wir nehmen unter einem Bäumchen mit großen Blättern Platz, breiten die Handtücher aus und gehen erstmal ins verführerisch türkis glitzernde Wasser. Herrlich! So warm wie Badewanne und die Aussicht auf den Strand ist schon fast berauschend schön. Wieder einmal freuen wir uns, dass wir trotz Corona so ein tolles Reiseziel in der EU gefunden haben und wünschen uns wir könnten länger bleiben.

Gegen 17 Uhr ziehen wir um aus dem Schatten an die Kante, wo das Meer auf den Strand trifft. Mittlerweile ist es auch etwas belebter geworden und einige Menschen gehen in der seichten Brandung spazieren. Wir bleiben bis zum traumhaft schönen Sonnenuntergang und düsen dann im dunklen mit unserem Ka+ nach Hause.

Tauchen Donnerstag – Sonntag & Dienstag – Donnerstag

Die nächsten Tage stehen ganz im Zeichen des Tauchens.

Wir lernen nach und nach die wichtigsten Mitarbeiter der Tauchschule kennen.
Walter, der uns am ersten Tag eincheckt und am letzten Tag verabschiedet, sehen wir wirklich insgesamt nur zweimal, obwohl er wohl der Inhaber der Tauchschule ist.
Jerome ist der etwas mürrische Käptn des Bootes und gleichzeitig Tauchguide. Anfangs erwidert er noch etwas genervt, dass er englisch spricht, als wir ihn danach fragen. Aber später machen wir doch unsere Scherze mit ihm. Harte Schale, weicher Kern. Die Briefings auf englisch laufen immer nach dem gleichen Motto ab: ‚You follow Matthieu’.
Zum Glück versteht Linda das meiste des französischen Briefings, so dass wir trotzdem Bescheid wissen.
Matthieu ist quasi des Mädchen für alles. Tauchguide, Leichtmatrose und Putzkraft in einem. 
Er geht als erster ins Wasser, um das Schiff festzumachen und als letzter von Bord, wenn die Flaschen wieder mit Luft gefüllt sind. Leider sind die Unterhaltungen sehr kurz, denn Matthieu spricht nur französisch.
So sind wir jeden Morgen um 8h an der Tauchschule, holen unser Zeug aus dem Trockenraum gehen zum Boot und bauen unsere Ausrüstung zusammen. Dann geht es los in Richtung Tauchplatz, angekommen, ab ins Wasser, max.. eine Stunde unter Wasser., Flasche und Tauchplatz wechseln nach max. 40 Minuten Oberflächlichenzeit geht es auch schon los zum zweiten

So sind wir jeden Tag spätestens um 14h wieder zurück an der Tauchschule und haben noch den ganzen Tag zum Entspannen.
Die Gäste sind ausschließlich französischsprachig und jeden Tag wechselnd.
Mit Ausnahme von einem Pärchen, das uns im Gedächtnis bleibt: Julie und Thibaut.
Julie sitzt im Rollstuhl. muss aber trotzdem nicht auf ihr Hobby verzichten, denn unsere Tauchschule ist auf Handicapped Diver spezialisiert.
Toll, dass man trotz Rollstuhl weiterhin tauchen kann.
Wir haben sehr schöne Tauchgänge, mit fast jedem Tag Schildkröten und sogar 2 Tintenfischen. Sehr beeindruckende Tiere, unsere Ersten überhaupt.
Ansonsten die üblichen Verdächtigen: Meine Lieblinge, die Muränen, Hummer, Krebse und Feuerfische, die wirklich in jeder Höhle zu sehen sind und als eingewanderte Art ohne natürliche Feinde so langsam die Riffe entvölkern und damit kaputt machen.
Deswegen werden in manchen Regionen der Karibik sogar schon Wettkämpfe abgehalten, wer die meisten Feuerfische fängt.
Denn sie sollen wohl auch sehr schmackhaft sein.

Ein Tauchgäng ist voll anstrengend, weil wir 20 Minuten gegen die Strömung schwimmen müssen. Nicht so unser Fall. Dafür sind die folgenden umso schöner. Es sind Drift-Dives, teilweise so stark, dass man sich wie Superman fühlen kann.
Hier zusammengefasst in zwei Videos, was wir so erlebt haben: 
Die ersten Nachmittage nach dem Tauchen sind wir so platt, dass wir sie nichtstuend in unserem schönen Appartement verbringen.
Erst Dienstag sind wir nachmittags wieder unterwegs.
Wir fahren zum Ying & Yang Strand, ein sehr interessanter Strand, der zweigeteilt einmal aus weißem Sand und einmal aus schwarzem Sand besteht.
Am Mittwoch sind wir zum Suppe Essen eingeladen.
Der Lebensgefährte unserer Vermieterin kocht auf dem Nachtmart von St. Luce seine schon fast legendäre Fischsuppe. Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen und fahren hin. Auch mal schön aus unserem Touri Örtchen rauszukommen und uns unter die Einheimischen zu mischen.
Am Donnerstag fahren wir dann an den Strand von Diamant und besuchen zuerst das Denkmal eines versunkenen Sklavenschiffs und gehen dann dort an einen sehr schönen Strand. 
Auch das gehört zu Martinique, die düstere Vergangenheit mit Sklaverei.
Das Denkmal erinnert an ein Schiff, dass in einem Sturm auf die Klippen aufgelaufen und anschließend gesunken ist.
Die transportierten Sklaven sind größtenteils ertrunken, weil sie im Bauch des Schiffes angekettet waren.

Umzug!

Am Donnerstag sind wir wie üblich früh wach. Ich bin ein bisschen traurig und will gar nicht packen und unsere süße Hütte im Dschungel verlassen. Das Martinique Treehouse (über Booking gebucht) hat uns wirklich sehr gut gefallen und wenn wir wieder auf Martinique sind, werden wir sicher wieder einige Nächte in dem hübschen Häuschen mit den super freundlichen und entzückenden Gastgebern bleiben. Ich werde vor allem die Ruhe, die kleinen Überraschungen von Alejandro und die Hängematte vermissen.

Hängematte mit Dschungelblick

Als wir schon eifrig dabei sind zu packen, kommt Alejandro mal wieder mit Köstlichkeiten den Hügel herunter. Er bringt uns köstlich mit Öl und 7 Kräutern marinierte Aubergine, die man auf Brot legt und dazu stoßen wir 3 mit seinem selbst gemachten Ti-Punch (der typische Rum Punsch von Martinique) an. Okay, zu Hause ist ja schon nach 4 Uhr und es ist ja auch kein Bier. 😉 Frisch gestärkt laden wir alles Gepäck ins Auto und machen uns um kurz nach 13 Uhr auf den Weg in den Süden, in unser neues Appartement mit Meerblick. Durch Staus brauchen wir für die knappen 60 km fast 2 Stunden. Aber da wir Millie (unsere Vermieterin) erst um 17 Uhr treffen; nicht schlimm! Der Tauchshop hat noch geschlossen und so stapfen wir ein bisschen durch die Gegend. Wir finden auf einer Landzunge einen echten Lost Place: ein Freilicht Kino oder etwas ähnliches, dass wohl schon sehr lange nicht mehr benutzt wird. Sogar ein ausgeweidetes auf dem Dach liegendes Auto ist hier. Ausserdem finden wir einen kleinen Bunker und 2 FLAK Geschütze.

Thomas und ein FLAK Geschütz

Jetzt haben wir uns eine kleine Stärkung am Strand verdient:

Rechts im Hintergrund sieht man schon unsere Appartement Anlage

Nach der Rückkehr von unserem kleinen aufregenden Entdeckungsrundgang hat auch der Tauchshop mit dem ich vorgestern geschrieben habe geöffnet und wir checken ein und lassen schon mal unser Equipment hier. Unser Appartement liegt auf einem Hügel und Millie spricht leider kein einziges Wort englisch. Glücklicherweise habe ich die letzten Tage schon etwas geübt und verstehe etwa 80% von dem was sie erklärt, der Rest wird mit Händen und Gesten erklärt. Die Dusche ist so groß wie zuvor unser ganzes Bad und auch das Komfort Level ist hier ein ganz anderes. Wir haben wieder das richtige gebucht. 😍 Um 18 Uhr beobachten wir mit einem weiteren Bier den wunderhübschen Sonnenuntergang von unserem Balkon mit Meerblick und lassen den Umzugstag dann bei einem Restaurant um die Ecke mit karibischen Köstlichkeiten ausklingen.

Mittwoch ist schon wieder Strandtag 😊

Wir werden noch richtige Frühaufsteher. Jeden Tag das gleiche 😅. Um spätestens halb elf totmüde ins Bett fallen und gegen 7h fertig sein mit schlafen. Aber Hauptsache wir haben ausgeschlafen. 

Wir hängen den Vormittag wieder ganz entspannt vor unserem Dschungelhaus rum, lesen, schreiben Blog und entspannen. 
So muss Urlaub sein. Wenn wir müde sind, schlafen wir, wenn wir hungrig sind, frühstücken wir, nichts muss, alles kann.
Gegen Mittag wollen wir wieder an den Strand.
Diesmal an den „Party“ Strand, den wir am ersten Ausflugstag schon mal besucht hatten, wo es aber schon zu spät zum Herumliegen war. Und Party, weil die Einheimischen dort die Musik in ihren Autos aufgedreht hatten und davor getrunken, gelacht und sich unterhalten haben.
Die Fahrt dauert etwas länger, als wir gedacht hatten, so nach 30 Minuten kommen wir dort an. Wir breiten unsere Handtücher aus und gehen direkt ins Wasser. Noch sind wir komplett alleine, aber es dauert nicht mehr lange und es wird voll. Vier andere Menschen machen es sich an „unserem“ Strand gemütlich….  Skandal !

Nach dem schwimmen legen wir uns in den Schatten unter eine Palme. Leider ist der Wind recht kräftig und wir sind nach kurzer Zeit komplett paniert mit schwarzem Sand.

Wir beschließen den Strand zu wechseln und dorthin zu fahren, wo wir gestern bereits waren.
Dort ist dann auch deutlich weniger Wind. 
Wir bleiben wieder bis zum Abend und genießen den Sonnenuntergang.

Nachdem es dunkel ist, gehen wir wieder ins gleiche Restaurant, wie am Vortag. Dort war es ja so lecker.

Diesmal essen wir beide loup de caraïbes.

Wieder mal sehr lecker.

Nach dem Abendessen fahren wir zurück in unseren Dschungel und lassen den Abend mit Rum und Rotwein ausklingen.
Ein bisschen traurig gehen wir ins Bett, denn morgen heißt es Abschied nehmen.
Aber wir freuen uns auch schon aufs Tauchen 🤿.  

Dienstag ist Strandtag

Wir wachen wieder ohne Wecker recht früh auf, aber der Rhythmus passt super zum tauchen, daher bemühen wir uns gar nicht weiter zu schlafen. Wir frühstücken und machen es uns wieder an unseren Lieblingsplätzen auf der Terrasse gemütlich: Thomas in einem Liegestuhl aus Holz mit dicken Kissen und ich in der gemütlichen Hängematte. Gegen 10 Uhr kommt Alejandro gut gelaunt den Hügel herunter und serviert uns creolisch zubereitete Kochbananenscheiben. Mega lecker! Grandioses Zusammenspiel von Bananensüße und Salz. Yummie! 🤤

Gegen Mittag machen wir uns auf richtung Strand. Wir machen noch halt bei einem Aussichtspunkt und versuchen dann den Weg zum Strand zu finden. Christine sagte am 1. Abend etwas von vielen kleinen Bars und Restaurants am Strand von Le Carbet. Bis jetzt haben wir nur das Wahoo Café und diesen Strandabschnitt gesehen. Wir biegen von der Hauptstraße links ab und fahren parallel zum Strand auf eine Buckelpiste bis wir den Punkt erreichen an dem wir unser Spiel (Pokemon) einen interessanten Punkt vermuten. Es ist ein öffentliches Häuschen am Stand mit Dusche und Toiletten. Davor gibt es jede Menge Palmen und unter einer von diesen lassen wir uns jetzt nieder. Heute machen wir noch viel, sondern genießen einfach mal den fast leeren Strand. Mit unter der Palmengruppe im großen Abstand von 5-10 Metern liegen noch 2 Damen, gebissen das Wetter und faulenzen. Heute üben wir mal nichts machen, es klappt bis auf 2 schwimm Besuche im glitzernden blau-türkisen Karibischenmeer sehr gut.

Der Sand ist schwarz und weiß gemischt und wirkt dadurch „dreckig“
Unser Sonnenschirm für heute
Zeitraffer vom Sonnenuntergang

Nach dem schönen Sonnenuntergang gehen wir ins Strand Restaurant. Heute sind wir darauf aus nichts frittiertes zu essen. Die Bedingung spricht uns freundlich aber sehr schnell auf französisch an, wir fragen ob sie auch englisch spricht. Sie spricht genau einen Satz englisch: I don’t speak english. 😎Ich bestelle deux Bière. Sie spricht mit ihrer Kollegin und wir hören wie die beiden einige englische Begriffe austauschen (Poisson-Fish, Viande-Meet), weil die andere Kellnerin ganz gut englisch spricht. Sie tragen eine große mit Kreide beschriftete Tafel heran auf der die Speisekarte zu lesen ist. Natürlich alles auf französisch, aber da wir ja beide vor dem Urlaub geübt haben: kein Problem. Die Mädels fragen uns ob sie die Gerichte etwas auf englisch erklären sollen, ich antworte, dass sie es nicht brauchen, da ich etwas französisch spreche. Die nicht englisch sprechende freut sich sehr. 😂 Mal wieder stellen wir fest, dass die Leute denen wir hier begegnen alle sehr nett und gastfreundlich sind und auch mal einige Worte englisch sprechen. Aber französisch ist natürlich besser und ich versteh auch von Tag zu Tag immer mehr. Wir müssen auf Anweisung der englisch sprechenden Kellnerin auf englisch bestellen, damit die eine Kellnerin, deren englisch noch nicht so gut ist üben kann. Es soll Mixed Fish und Langusten mit Reis und Kochbananen geben. Ich habe die Kochbananen schon ausgiebig vor 5 Jahren auf Curaçao probiert und schätzen gelernt.

Nach dem leckeren Abendessen mit dem Rauschen des Meeres im Hintergrund machen wir uns wieder auf nach Hause und genießen noch Rum und Rotwein an unseren Lieblingsplätzen und verschwinden wie immer gegen 22 Uhr im Bett.

2. Urlaubstag auf Martinique

Dieser verdammte Jetlag.

Irgendwie bin ich immer noch nicht richtig drin in der Zeit.
Es ist 4:30h, die Natur ruft, draußen ist es noch stock duster und ich liege wach, denke über die Arbeit nach, während Linda selig vor sich hin schlummert.
Andererseits hab ich meine 6 Stunden schon voll, vielleicht ist es doch nicht so schlimm mit dem Jetleg
Aber die Erholung ist noch nicht komplett angekommen, man sagt ja, dass dies erst nach einer Woche passiert, also abwarten.
Ich schaffe es tatsächlich nochmal einzuschlafen, aber gegen halb acht ist die Nacht dann tatsächlich zu Ende.
Wir faulenzen den Vormittag über, beobachten unser Haus-Kolibri, die unzähligen Geckos, frühstücken, sitzen rum, tun gar nichts 😊. Herrlich. Auch nichts tun muss man erstmal wieder lernen.
Gegen Mittag beschließen wir dann ein bisschen weiter die Insel zu erkunden.
Wir schnappen unsere kleine Bergziege (aka Ford Ka) und fahren in Richtung Osten durch die Berge auf die Atlantik Seite.
Riesige Bananenplantagen säumen unseren Weg und wir bemerken, dass diese Seite stärker besiedelt ist.
Linda übernimmt die Navigation und lotst uns zielsicher zu einem Strand.
Hier verbringen wir den Nachmittag und nehmen zum ersten Mal Kontakt mit dem salzigen Nass auf.
Das Wasser ist warm, wie in der Badewanne.

Wir bleiben, bis es zu regnen beginnt, was in der Karibik sehr schnell passieren kann.


Die Einheimischen zeigen sich unbeeindruckt von dem kleinen Schauer, aber wir sitzen wieder in unserem Auto und machen uns auf den Weg auf unsere Seite der Insel.
Es wäre eh bald Zeit gewesen zu gehen, also alles halb so schlimm.
Unterwegs suchen wir noch nach einem Supermarkt, was uns trotz Navi in die Hafengegend von Fort-de-France führt.
Hier wollten wir eigentlich nicht hin…
Dann halt kein Supermarkt.
Wir sind schon fast wieder raus aus der Stadt, da finden wir doch noch einen und versorgen und mit Proviant für die nächsten Tage.
Inzwischen ist es schon fast dunkel (Kurz nach 18 Uhr, in der Karibik ist die Sonne fast schlagartig weg) und wir beschließen direkt essen  zu gehen, ohne vorher in unserer Unterkunft zu duschen.
Also bleibt im Strandoutfit eigentlich nur unsere Strandbar der letzen Tage übrig.
Es ist wieder sehr lecker, aber leider auch sehr fritösenlastig, denn irgendwie gibt es nur noch zwei Gerichte: Fried Chicken und Fish and Chips. Morgen werden wir mal ein anderes Restaurant besuchen 😉.
Gut gesättigt und müde kehren wir in unsere Hütte zurück und dort erwartet uns die nächste Überraschung.
Eine Flasche gut gekühlter Ti-Punch.
Eine karibische Spezialität aus Rum.
Dankbar lassen wir den Abend mit ein paar Gläsern ausklingen und fallen auch heute wieder weit vor Mitternacht erschöpft ins Bett.

1. Urlaubstag auf Martinique

Gestern sind wir dank Jetlag schon um kurz nach 22 Uhr eingeschlafen. Mit kleinen Unterbrechungen, da mein Bio-Rhythmus noch nicht auf Martinique angekommenen ist schlafen wir bis 8 Uhr. Unsere Französische Gastgeberin hat uns gestern angekündigt, dass das erste Frühstück inklusive ist und fragte auch direkt für wie viel Uhr: 7 oder 8? Ich sagte: Neuf! Um 8:59 Uhr überlegen wir den Hügel zum Wohnhaus unserer Gastgeber hoch zu laufen, da kommt ein Herr mit einem Tablett den Hügel herunter. Alejandro ist der andere Teil des Gastgeber Paares und er spricht ein bisschen englisch. Er bringt uns Croissants, Baguettes, selbstgemachte Marmelade, ein heißes Omelett, mit Zimt bestreute Bananenscheiben, liebevoll geschnittene Ananas und köstliche kleine Pudding Kringel. Er zeigt uns wo Tee und Kaffee zu finden sind, wie wir angebrochene Lebensmittel verstauen, damit die Katzen sie nicht fressen und noch weiteren Kleinkram in unserer Outdoorküche.

Das Frühstück ist wunderbar. Daran könnte man sich gewöhnen. 😍 Nach der Stärkung bleiben wir noch eine Weile auf unserer Terrasse, beobachten die unzähligen Geckos, hören den Wasserfällen zu und lauschen den mittlerweile leisen Geräuschen des Dschungels. Nachts war hier fast ohrenbetäubendes Geschrei von winzigen Fröschen, dass ich erst dachte nicht einschlafen zu können, aber nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran und schläft ein.

Wir machen uns fertig für unsere erste Expedition. Unterhalb des Grundstückes auf im 17. Jahrhundert eine Rum Plantage war fließt ein Fluss. Alejandro sagte innerhalb von 10/15 Minuten kommt an zu den Wasserfällen, also machen wir uns mit Kameras bewaffnet auf den Weg. Ich stelle mich beim durchs Flussbett klettern nicht so mega geschickt an, daher brauchen wir deutlich länger aber es macht trotzdem ziemlich Spaß.

Mit diversen Fotostops und viel Kletterei sind wir nach 1,5 Stunden wieder zurück an unserem Häuschen und wollen das in Alufolie gewickelte von Frühstück übrig gebliebene Croissant essen. Zu spät: eine Katze hat es von Kühlschrank gemopst, wir finden mir noch die Alufolie und ein paar Krümel. Okay, also ab jetzt alles angebrochene was riechen könnte in die Plastik Box im Küchenschrank, damit wir es essen können und nicht wieder unfreiwillig die Katzen damit füttern. 😂🙈

Nach der großen Anstrengung haben wir uns eine Stärkung verdient:

Bierchen + Hängematte = Urlaub

Jetzt wollen wir ein bisschen den nördlich Teil der Insel erkunden, doch als wir bereit sind zum aufbrechen gibt es einen hälftige. Wolkenbruch mit Blitzen und Donner. Während einer Regenpause schleichen wir zum Auto, in der Nähe schlägt ein Blitz ein und treibt uns schnellsten Schrittes den Hügel durch das nasse Gras hoch, weil man bei Blitzen nirgendwo so sicher ist wie im Auto. Wir fahren über die teilweise überschwemmte Küstenstraße Richtung Staint Pierre und der Scheibenwischer schafft teilweise nicht das ganze Wasser weg zu wischen. In Staint Pierre regnet es schon deutlich weniger, wir biegen auf die sehr sehenswerte und kurvenreiche Straße D1 ab und fahren hinter dem Blumen Ort Fonds-Saint-Denis auf die N3, die auch als sehr sehenswert im Reiseführer angepriesen wurde. Naja, die Ausblicke von der D1 waren deutlich hübscher. In einem Bogen fahren wir zurück nach Saint Pierre und gehen dort ein bisschen am schwarzen Strand lang. Mittlerweile regnet es auch nicht mehr. Das Karibische Meer glitzert verführerisch, aber der Ort scheint wie ausgestorben. Die Martiniquen sind wohl wasserscheu, zumindest wenn es von oben kommt und machen sich nach dem Regen einen gemütlichen Sonntag zu Hause. Wir fahren noch weiter Richtung Norden und besuchen die tollen Buchten Anse Céron und nach einer haarstäubenden Kletterpartie für unser Auto und ein paar Schritten durch einen Fluss und einem kleinen Marsch von 5 Minuten durch den Dschungel kommen wir am wunderschönen und einsamen Anse Couleuvre an.

Saint Pierre mit dem schlafenden Vulkan Mont Pelée im Hintergrund
Anse Céron
Anse Couleuvre

Zum Abendessen kehren wir wieder wie gestern im Wahoo Café am Strand von le Carbet ein. Es gibt inseltypisches Fried Chicken und leckeres frisches Fisch Tatar. Als wir nach dem Essen nach Hause kommen wartet Kuchen im Kühlschrank und eine Flasche Rum auf dem Tisch auf uns. Wir machen es uns gemütlich und probieren den tollen Rum und dazu gibt es köstlichen französischen Rotwein. Das Leben könnte grade besser nicht sein. Zufrieden und müde vom heute Gesehenen gehen wir wieder gegen 22 Uhr ins Bett. Gute Nacht Martinique! ❤️🇫🇷🤩🌴☀️🍷

Der Flug

Bereits eine halbe Stunde vor dem Wecker mache ich die Augen auf.

Ich kann nicht mehr schlafen, zum einen weil die Matratze so hart ist und mir als Seitenschläfer der Arm weh tut und zum anderen, WEIL WIR ENDLICH IN DEN URLAUB FLIEGEN und die Vorfreude gewaltig ist.
Während Linda noch schläft checke ich die Flüge: Noch alles in Ordnung. 
Zu viel ist passiert, in den letzten Monaten, als dass ich dem Braten komplett trauen würde.
Nach dem Weckerklingeln machen wir uns fertig und stärken uns an dem leckeren Frühstücksbuffet. 
Die Franzosen wissen echt, wie man isst 🤤.
Dann geht es los. Durch eine lange Röhre laufen wir von unserem Hotel rüber zum Terminal.
Von zum Erliegen gekommenen Flugverkehr kann hier keine Rede sein.
Die Terminals sind voll und in unserem Terminal 3 erwartet uns eine laaaange Schlange.
Aber alle tragen vorbildlich ihre Masken und halten Abstand. Sehr gut!
Unser Corona Test wird auch hier genau geprüft und dann bekommen wir einen gelben Punkt in unseren Pass.
Wir dürfen fliegen.
Dann ist eigentlich alles wie immer nur mit Maske.
Durch die Sicherheitskontrolle, ab zum Gate, warten aufs Boarding, das etwas verspätet beginnt.

Der Flieger ist augenscheinlich zwar gut gefüllt, aber es bleiben doch einige Reihen leer. 

In unserer Reihe bleibt der Mittelsitz frei, so dass wir diesen entspannt als Ablage nutzen können.
Nach der Meldung „Boarding completed“ geht es los. Wir sind in der Luft, es sieht so aus, als ob wir tatsächlich in den Urlaub fliegen können.
8 1/2 entspannte Stunden später setzt die riesige Boeing 777 sanft auf der Landebahn von Martinique auf.
Es geht beim Aussteigen sehr gesittet zu.
Das ist uns schon auf dem Flug nach Paris aufgefallen.
Reihe für Reihe wird ausgestiegen. Keiner drängelt. Das Flugpersonal hat da ein Auge drauf.
Auf Martinique will niemand einen Ausweis oder einen Pass sehen. Warum auch, war ja schließlich ein innerfranzösischer Flug 😉. Unser großer Koffer kommt spät, aber er kommt und so verlassen wir den Flughafen von Fort-de-France und machen uns auf die Suche nach dem Mitarbeiter der Autovermietung, der eigentlich mit einem Schild auf uns warten soll.
Natürlich ist niemand da, also sehe ich mich ein bisschen um und finde einen Transporter mit der Aufschrift unserer Autovermietung.
Der Fahrer bestätigt, dass ich bei ihm richtig bin, also steigen wir ein und lassen uns zur Station bringen.
Kurze Zeit später machen wir uns in einem Ford Ka auf den Weg zu unserer Unterkunft.
Vielleicht hätten wir doch ein Auto mit ein wenig mehr PS nehmen sollen, denn die Berge sind ziemlich steil. Egal, wir kommen schon von A nach B.
An unserer Unterkunft stehen wir einer verblüfften Französin gegenüber, die nicht mit Gästen gerechnet hat. Mit Hilfe von Lindas restlichem Schulfranzösisch schaffen wir es, ihr zu erklären, wer wir sind und was wir wollen, denn Madame spricht kein Wort Englisch.
Ihr iPhone ist wohl kaputt und sie hat die Buchung nicht erhalten.
Sie entschuldigt sich tausendmal und bereitet unsere Unterkunft vor.
Eine einsame Hütten mitten im Dschungel.

Nachdem alles geklärt ist, verstauen wir unser Gepäck und fahren zum nächsten Supermarkt und gehen Abendessen direkt am Strand.
Wir können es noch immer nicht fassen, dass wir endlich da sind.
Ein langer Tag geht zu Ende und zurück in unserer Dschungelhütte fallen wir totmüde ins Bett.

Arbeiten und Fliegen

Ich habe bis ca. 16 Uhr noch ganz normal gearbeitet, Thomas etwas kürzer, da seine Anreise zum Flughafen länger ist. Nach einigen Anrufen und noch mehr E-Mails fahre ich den Computer runter und gehe zum Auto unseren Tauchkoffer holen und dann fahre ich etwas aufgeregt vor Vorfreude 1 Station mit der S-Bahn zum Flughafen. Wir geben den Koffer ab, die Schlange an der Sicherheitskontrolle ist nicht lang und wir sind recht früh am Gate und warten bis der Flug nach Amsterdam los geht. Wir müssen ein Formular ausfüllen, auf dem wir Bescheinigen, dass wir nicht krank sind. Lustig! Wir haben doch den negativen Corona Test, den die nette Damen beim einchecken auch sehen möchte. Egal, was tut man nicht alles für den ersten Urlaub nach 8 Monaten.

Der Pilot gibt Gas und steigt steil auf. Nach 27 Minuten Flug und einem kleinen Stück Zitronenkuchen landen wir am Airport Schiphol. Das nächste Gate ist auch nicht weit. Bei einem leckeren Baguettesgrötchen mit Lachs warten wir darauf, dass der Flug nach Paris zum einstiegen bereit ist. Kleiner Tipp am Rande: niemals Lachs essen, wenn ihr danach Länger eine Maske tragen müsst. Es riecht nämlich den ganzen Flug (45 Minuten) und die ganze Uber Fahrt nach Fisch. 🐟 🐠 🙈

Wir füllen wir ein Formular aus. Ein bisschen erinnert es mich an die Formulare aus den Restaurants. Name, Adresse, Sitznummer, Flugnummer… Wir landen pünktlich auf dem Flughafen Carles de Gaule und geben das Formular beim aussteigen ab. Das von Amsterdam haben wir immer noch in der Tasche. 🤷🏼‍♀️ Morgen geht es vom Flughafen Orly weiter. Früher gab es einen direkten Bus, aber aufgrund Corona wurde der eingestellt. Bei der Hotline von Air France sagten sie es gäbe einen Voucher für ein Taxi. Wir suchen angestrengt in 2 Terminals einen Air Fance Schalter und finden zufällig eine freundliche Dame die früher diese Gutscheine ausgestellt hat. Gibt es aber jetzt leider nicht mehr. Okay, eine Quittung sollen wir uns geben lassen und die an dann bei AF einreichen, wenn wir Glück haben, beteiligt sich die Airline an den Transferkosten. Wir fahren gemütliche mit dem elektro Uber einmal halb an Paris vorbei; vom Norden in den Süden und übernachten am IBIS am Flughafen Orly. Das Hotel ist sauber aber unspektakulär. Die Matratze ist etwas hart, aber für eine Nacht geht es. Wir buchen noch schnell die Unterkunft ab morgen, da die gestern gebuchte nicht bestätigt wurde. Endlich sind alle Teile unseres Urlaubs gebucht, wir erlauben uns Vorfreude und diese ist jetzt riesen groß und wir können es kaum erwarten in die Karibik zu starten. Müde fallen uns um kurz nach Mitternacht die Augen zu.

DUS von oben
Amsterdam/ Schiphol

Urlaub während einer Pandemie

Als wir im karibischen Meer auf das neue Jahr anstießen konnte noch keiner ahnen, dass wir so lange auf den nächsten Urlaub hätten warten müssen.

Als die Chinesen ihre Grenzen dicht gemacht haben, haben wir noch lustige Bildchen durch die Gegend geschickt. 
Dass unsere Reise im Mai auf die Philippinen ausfallen würde, war zu dem Zeitpunkt undenkbar.
Aber als in ganz Deutschland das Klopapier ausging, kamen uns erste Zweifel, ob das noch klappen würde.
Aber dann auf jeden Fall die Reise nach Hawaii im September, die wir noch im Februar gebucht hatten.
Die Monate vergingen, die Reise auf die Philippinen war mittlerweile verschoben auf das nächste Jahr – schließlich ist eine Tauchsafari und ein Hotel dort bereits bezahlt ohne Chance auf eine Rückerstattung – die Fallzahlen in Deutschland gingen wieder zurück, aber in den USA explodierten die Zahlen nach wie vor. Also machten wir uns Gedanken um eine Alternative. 
Für den Oktober hatten wir bereits ein Reiseziel gefunden und die zwei Wochen aus dem Mai schon verplant. 
Während der Kreuzfahrt hat es uns bei Christa und Alex so gut gefallen, dass wir kurzerhand Curaçao gebucht hatten.
Als Teil der Niederlande und mit geringen Covid-19 Zahlen sollte die Einreise auch kein Problem darstellen, aber mal abwarten, bis Ende Oktober kann schließlich noch viel passieren.
Zurück zu unserem Hawaii Problem:
Anfang August stiegen die Corona Fälle auf Hawaii plötzlich wieder so sprunghaft an, dass die geplante Öffnung der Inseln für die US-Amerikaner verschoben wurde und auch Mr. Trump bewegte sich nicht, die USA für den Internationalen Reiseverkehr wieder zu öffnen.
Uns war das aber gar nicht mal so unrecht, schließlich hätten wir eine Nacht Aufenthalt in New York gehabt und bei allen Vorsichtsmaßnahmen doch ein wenig Angst vor einer Infektion.
Nach mehreren Kontakten mit United Airlines schafften wir es dann doch unseren Flug zu stornieren und eine Rückerstattung zu beantragen.
Nun war der Weg frei für ein neues Reiseziel.
Doch wohin in dieser Covid-19 geplagten Zeit?
Relativ schnell kamen wir auf Frankreich mit seinen Zahlreichen Überseegebieten. Die Vorteile lagen auf der Hand. Teil von Frankreich und somit Teil der EU. Und für die meisten Überseegebiete bestand auch keine Reisewarnung, also sah es aus, als Das die Lösung für unser „Problem“.
Wir hatten zuerst La Réunion im Kopf, zumal wir ja schon im Oktober in die Karibik fliegen werden.
Doch für uns Warmwassertaucher war es dort eindeutig zu kalt. Also entschieden wir uns dann doch für Martinique in der Karibik und buchten Flüge mit Air France über Paris Orly.
Die nächsten Wochen vergingen und die Corona Zahlen Weltweit stiegen wieder. 
Mit Sorge blickten wir auf die Zahlen von Frankreich, die wieder sprunghaft anstiegen. Plötzlich war die Region Rund um Paris wieder Risikogebiet. Was bedeutete das nun für unsere Rückkehr nach Deutschland? Schließlich wollten wir eine mögliche  Quarantäne doch unbedingt vermeiden.
Auf den Seiten des auswärtigen Amtes fand sich dann die erlösende Nachricht. Solange man nur durch die betroffene Region durchreist, muss man nicht in Quarantäne. Puh, nochmal Glück gehabt.
Trotzdem trauten wir uns noch nicht, Unterkünfte und Mietwagen vor Ort zu buchen. 
Schließlich mussten wir doch noch einen negativen Corona Test, der nicht älter als 72 Stunden alt ist, vorweisen können. 
Was wäre, wenn der bei einem von uns beiden positiv wäre?
Lange (Vor)rede, es ist Donnerstag Morgen, der 10. September und wir stehen um 8h morgens vor dem Corona Walk-Inn am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Wir müssen ein bisschen warten, denn auch ein paar andere wollen sich testen lassen. Der Mann vor uns wirkt nervös. Ist er ein Verdachtsfall? Wir werden angesprochen, auch draußen vor dem Testcontainer unsere Masken zu tragen.
Dann geht es relativ schnell, rein in den Container und  bezahlen. 
Ich werde als erstes zum Test gebeten, Linda kurze Zeit später.
Eine freundliche Mitarbeiterin des Testzentrums schiebt mir ein Wattestäbchen in den Mund und führt den Abstrich durch, ich bekomme einen QR Code in die Hand gedrückt, womit ich mein Testergebnis abrufen kann und bin schon wieder draußen. Linda folgt wenige Minuten später.
Das Labor ist sehr stark ausgelastet.
Es könnte bis zu 30 Stunden dauern, bis die Ergebnisse da sind.
Nervös fahren wir wieder nach Hause und checken gefühlt alle 30 Minuten das Ergebnis.
Es wird ein langer Tag werden. Nach Feierabend und dem Abendessen beginnen wir zu packen. Die Ungewissheit ist immer noch groß. Dürfen wir nun fliegen, oder nicht ?
Dann ist es endlich soweit. Um kurz nach 20h sind die Ergebnisse da und beide Tests sind negativ.
Juhu, dann kann es endlich losgehen.
Innerhalb von einer Stunde buchen wir das Hotel am Flughafen von Paris Orly, den Mietwagen und die beiden Unterkünfte auf Martinique.
Jetzt noch den Koffer fertig packen, noch einmal Arbeiten und dann kann die Reise am Freitag Abend starten.