Urlaub während einer Pandemie

Als wir im karibischen Meer auf das neue Jahr anstießen konnte noch keiner ahnen, dass wir so lange auf den nächsten Urlaub hätten warten müssen.

Als die Chinesen ihre Grenzen dicht gemacht haben, haben wir noch lustige Bildchen durch die Gegend geschickt. 
Dass unsere Reise im Mai auf die Philippinen ausfallen würde, war zu dem Zeitpunkt undenkbar.
Aber als in ganz Deutschland das Klopapier ausging, kamen uns erste Zweifel, ob das noch klappen würde.
Aber dann auf jeden Fall die Reise nach Hawaii im September, die wir noch im Februar gebucht hatten.
Die Monate vergingen, die Reise auf die Philippinen war mittlerweile verschoben auf das nächste Jahr – schließlich ist eine Tauchsafari und ein Hotel dort bereits bezahlt ohne Chance auf eine Rückerstattung – die Fallzahlen in Deutschland gingen wieder zurück, aber in den USA explodierten die Zahlen nach wie vor. Also machten wir uns Gedanken um eine Alternative. 
Für den Oktober hatten wir bereits ein Reiseziel gefunden und die zwei Wochen aus dem Mai schon verplant. 
Während der Kreuzfahrt hat es uns bei Christa und Alex so gut gefallen, dass wir kurzerhand Curaçao gebucht hatten.
Als Teil der Niederlande und mit geringen Covid-19 Zahlen sollte die Einreise auch kein Problem darstellen, aber mal abwarten, bis Ende Oktober kann schließlich noch viel passieren.
Zurück zu unserem Hawaii Problem:
Anfang August stiegen die Corona Fälle auf Hawaii plötzlich wieder so sprunghaft an, dass die geplante Öffnung der Inseln für die US-Amerikaner verschoben wurde und auch Mr. Trump bewegte sich nicht, die USA für den Internationalen Reiseverkehr wieder zu öffnen.
Uns war das aber gar nicht mal so unrecht, schließlich hätten wir eine Nacht Aufenthalt in New York gehabt und bei allen Vorsichtsmaßnahmen doch ein wenig Angst vor einer Infektion.
Nach mehreren Kontakten mit United Airlines schafften wir es dann doch unseren Flug zu stornieren und eine Rückerstattung zu beantragen.
Nun war der Weg frei für ein neues Reiseziel.
Doch wohin in dieser Covid-19 geplagten Zeit?
Relativ schnell kamen wir auf Frankreich mit seinen Zahlreichen Überseegebieten. Die Vorteile lagen auf der Hand. Teil von Frankreich und somit Teil der EU. Und für die meisten Überseegebiete bestand auch keine Reisewarnung, also sah es aus, als Das die Lösung für unser „Problem“.
Wir hatten zuerst La Réunion im Kopf, zumal wir ja schon im Oktober in die Karibik fliegen werden.
Doch für uns Warmwassertaucher war es dort eindeutig zu kalt. Also entschieden wir uns dann doch für Martinique in der Karibik und buchten Flüge mit Air France über Paris Orly.
Die nächsten Wochen vergingen und die Corona Zahlen Weltweit stiegen wieder. 
Mit Sorge blickten wir auf die Zahlen von Frankreich, die wieder sprunghaft anstiegen. Plötzlich war die Region Rund um Paris wieder Risikogebiet. Was bedeutete das nun für unsere Rückkehr nach Deutschland? Schließlich wollten wir eine mögliche  Quarantäne doch unbedingt vermeiden.
Auf den Seiten des auswärtigen Amtes fand sich dann die erlösende Nachricht. Solange man nur durch die betroffene Region durchreist, muss man nicht in Quarantäne. Puh, nochmal Glück gehabt.
Trotzdem trauten wir uns noch nicht, Unterkünfte und Mietwagen vor Ort zu buchen. 
Schließlich mussten wir doch noch einen negativen Corona Test, der nicht älter als 72 Stunden alt ist, vorweisen können. 
Was wäre, wenn der bei einem von uns beiden positiv wäre?
Lange (Vor)rede, es ist Donnerstag Morgen, der 10. September und wir stehen um 8h morgens vor dem Corona Walk-Inn am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Wir müssen ein bisschen warten, denn auch ein paar andere wollen sich testen lassen. Der Mann vor uns wirkt nervös. Ist er ein Verdachtsfall? Wir werden angesprochen, auch draußen vor dem Testcontainer unsere Masken zu tragen.
Dann geht es relativ schnell, rein in den Container und  bezahlen. 
Ich werde als erstes zum Test gebeten, Linda kurze Zeit später.
Eine freundliche Mitarbeiterin des Testzentrums schiebt mir ein Wattestäbchen in den Mund und führt den Abstrich durch, ich bekomme einen QR Code in die Hand gedrückt, womit ich mein Testergebnis abrufen kann und bin schon wieder draußen. Linda folgt wenige Minuten später.
Das Labor ist sehr stark ausgelastet.
Es könnte bis zu 30 Stunden dauern, bis die Ergebnisse da sind.
Nervös fahren wir wieder nach Hause und checken gefühlt alle 30 Minuten das Ergebnis.
Es wird ein langer Tag werden. Nach Feierabend und dem Abendessen beginnen wir zu packen. Die Ungewissheit ist immer noch groß. Dürfen wir nun fliegen, oder nicht ?
Dann ist es endlich soweit. Um kurz nach 20h sind die Ergebnisse da und beide Tests sind negativ.
Juhu, dann kann es endlich losgehen.
Innerhalb von einer Stunde buchen wir das Hotel am Flughafen von Paris Orly, den Mietwagen und die beiden Unterkünfte auf Martinique.
Jetzt noch den Koffer fertig packen, noch einmal Arbeiten und dann kann die Reise am Freitag Abend starten. 

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