Wie kommt der Kater nach Ko Tao?

Nach 5 1/2 Stunden Schlaf wachte ich schweißgebadet auf. Es war schon wieder ordentlich warm in unserem Bungalow direkt am Strand, trotz Ventilator.

Der Kopf schmerzte ein bisschen und ich merkte den Restalkohol. Der letzte Eimer Gin Tonic war wohl schlecht – wie immer.
Wasser war das, was ich jetzt brauchte, also ab in Richtung Bar und zwei eisgekühlte Flaschen geholt und dem Thai, der schon wieder mit Saubermachen beschäftigt war, ein “Good Morning” zu gemurmelt uns wieder zurück zum Bungalow.
Wir hatten noch ein bisschen Zeit, da wir erst um 13h die Fähre nehmen mussten und wir eine halbe Stunde vor dem Wecker wach geworden waren.
Also packten wir langsam und gemütlich unsere Sachen zusammen, bezahlten unsere Rechnung und kraxelten den Berg nach oben.
Der Thai begleitete uns den Berg nach oben und nahm Linda den Koffer ab. Wir nahmen Abschied von unserer tollen, einsamen Bucht und machten uns auf den Weg ins Dorf.
Im Family Supermarkt holten wir uns jeder zwei Schinke Käse Toasts und warteten auf ein Taxi.
Diese Supermärkte hier in Thailand sind toll.
Man kann sich etwas zu essen kaufen und sich an der Kasse direkt aufwärmen lassen. Man stelle sich das mal beim Aldi an der Kasse vor…
In Thong Sala angekommen, erwartete uns an der Geschäftsstelle der Fährgesellschaft ein riesige Masse von Menschen, die die Insel verlassen wollten. Die meisten gezeichnet vom Vorabend. Viele waren augenscheinlich noch nicht im Bett und hatten auch noch keine Dusche gesehen, trugen Sie doch noch die Neonfarbe auf der Haut. Lecker …
Die Menschen wurden in kleinen Taxis zum Pier gebracht, was sich unheimlich lange hinzog, also beschlossen wir die Paar Meter zu Fuß zu gehen.
Wir gaben unsere Koffer ab und dann ging es ab auf die Fähre. Ko Tao, wir kommen!
Auf der Fähre, der gleiche Anblick, wie zuvor: Müde und verkaterte Menschen, die irgendwie die Überfahrt überstehen wollten.
Uns ging’s mittlerweile wieder ganz gut: Käse-Schinken Toast sei Dank!
Auf Ko Tao gingen wir als erstes zu einem Schneider, dessen Adresse ich mir vorher rausgesucht hatte und ich bestellte mir zwei Anzüge und 3 Hemden. Maßgeschneidert wohlgemerkt. So günstig kommt man nie wieder an so tolle Kleidung.
Auf der Hochzeit, auf der wir am 1. August in Kroatien bei Gloria und Marcel eingeladen sind, werde ich vermutlich besser gekleidet sein, als der Bräutigam 😜. 
Nachdem ich ausgemessen wurde und mir Stoffe und Farben ausgesucht hatte, riefen wir uns ein Taxi und fuhren zum Montalay Beach Ressort, das wir uns vorher im Internet angesehen hatten.
Wir hatten noch keine Reservierung, da wir hofften, vor Ort einen besseren Preis als im Internet zu bekommen. Falsch gedacht. Der online Preis war fast um die Hälfte günstiger, als das Direktangebot, also buchten wir schnell online.
Nach einem leckeren Mittagessen im hoteleigenen Restaurant bezogen wir unseren – im Vergleich zu den Ressorts vorher – Luxusbungalow.

Leider heizt sich dieser sehr schnell auf und wir machten erstmal Durchzug und schalteten den Ventilator auf höchste Stufe. Es gab zwar eine Klimaanlage, aber mit dieser wäre das Zimmer fast doppelt so teuer. Das war es uns dann doch nicht wert, zumal man sich ja auch sehr schnell erkältet.

Wir ließen den restlichen Tag am Strand ausklingen.
Linda war der Strand etwas zu voll, aber ich hoffte, dass sie sich in den nächsten Tagen noch daran gewöhnen und es ihr trotzdem gefallen würde. Da sucht man einmal das Ressort selbst aus 😜.

Nach einem Abendessen mit Farang Food (Farang ist die abfällige Bezeichnung der Thais für Touristen aus dem Westen) gegen den Saufhunger, fielen wir Todmüde ins Bett – denn am nächsten Tag würde der Wecker schon früh klingeln. Der erste von insgesamt vier Tauchtagen stand an.

Auf nach Koh Phangan

Früh klingelte mal wieder der Wecker und wir würden jäh auf dem Schlaf gerissen. Dieser Urlaub macht uns wirklich noch zu Frühaufstehern. Aber was soll’s, es ist ja für einen guten Zweck. Um 9h war Abfahrt mit dem Minibus, der uns nach Surat Thani brachte, wo wir die Fähre nach Koh Phangan besteigen konnten.

Vorher noch Frühstück und Abschied nehmen von unserem Jungalow. Es waren schöne Tage, die wir hier verbracht haben.
An der Minibus Haltestelle angekommen stand der Bus auch schon bereit und war schon bis auf drei Plätze sehr gut gefüllt mit einer Gruppe amerikanischer Backpacker. Wie sollte hier unser Gepäck noch rein passen?
Es wurde geschoben, gedrückt und ein Sitz umgelegt und dann war alles verstaut und unsere Bewegungsfreiheit war gleich Null.
Drei Stunden juckelte der Bus durch die Gegend, bis wir endlich in Surat Thani angekommen waren.
Ich schrieb vorhin über den umgelegten Sitz für unsere Gepäck, dieser Platz war eigentlich reserviert und der erboste Gast konnte erst mit viel Überredungskunst auf einen späteren Bus umgebucht werden.
In Surat Thani hatten wir eine gute Stunde Aufenthalt und wir beschlossen etwas zu essen zu suchen und die Gegend zu erkunden.
Wir fanden einen beeindruckenden Tempel und einen kleinen Laden, der Thailändische Wraps machte. Für umgerechnet 1,13€ bekam jeder einen Wrap und Wasser. Unser bisher günstigstes Essen in Thailand.
Halt kein Touristengebiet dieses Surat Thani.

Anschließend ging es noch ca. eine Stunde weiter mit dem Bus zum Pier, wo wir mit vielen anderen Backpackern die Fähre in Richtung Koh Phangan bestiegen.


Beim ersten Anblick der Fähre wurde uns etwas mulmig, denn sie hatte schon durchaus bessere Tage gesehen, aber wir sagten uns, das sie ja nicht gerade heute untergehen würde und schoben die Bedenken beiseite.
Sie tat, was sie tun sollte und 3 Stunden später betraten wir den Boden von Koh Phangan. 
Wir suchten als erstes eine Geldwechselstelle und dann ein Taxi zu unserer Unterkunft.
Koh Phangan war anders, als die 3 Tage am Khao Sok. Da waren auf einmal wieder viele Menschen und wuseliger Verkehr. Ganz ungewohnt, wenn man die letzten Tage in der Einsamkeit eines Nationalparks verbracht hat, vor allem mitten in der Low Season.
Wir gaben dem Taxifahrer die Adresse des Ressorts und los ging die Reise in einem dieser für Koh Phangan typischen Sammeltaxis. Es handelt sich dabei um einen Pick Up, dessen Ladefläche mit Sitzen ausgerüstet wurde und bis zu 6 Personen darin Platz finden.
Wir fuhren zusammen mit einem österreichischen Pärchen und ihrem kranken Hund, die wir auf dem Weg absetzten. 
In unserem Zielort angekommen, war der Fahrer ratlos.
Kein Monkeyland weit und breit, auch niemand der vorbeilaufenden Leute (Touris und Thais) kannte Monkeyland.
So machte er sich zu Fuß auf die Suche und nachdem er einen steilen Berg heruntergelaufen war, war es gefunden. Monkeyland. Ein einsames kleines Ressort mit einer eigenen Bucht.
Der Besitzer verreist und nur ein Thai mit sehr wenigen englischen Sprachkenntnissen vor Ort.
Wir konnten uns aber doch verständigen und so richtete er unser Zimmer her – zwar nicht das, was wir gebucht hatten – aber es war trotzdem schön. Wir bedienten uns an dem Getränkekühlschrank und machten es uns mit einem Bier gemütlich.
Es ist so schön friedlich hier und wir hatten das ganze Hotel für uns alleine. Nur ein Schweizer Künstler wohnt nebenan, der 9 Monate im Jahr auf Koh Phangan lebt und die restlichen 3 Monate seine Produkte auf dem Berner Weihnachtsmarkt anbietet und Kurse und Workshops anbietet.

Zum Abendessen mussten wir wieder unseren Berg hochkraxeln und genehmigten uns leckeres Thai Food in Bee‘s Kitchen.

Bisher mussten wir auch noch nicht auf Farang Food zurückgreifen, denn die Thailändische Küche ist so vielfältig, dass sie auch nach einer Woche noch nicht langweilig geworden ist.
Nach dem Essen machten wir noch einen Spaziergang durch den Ort und dann nach einem Feierabend Bier begaben wir uns ins Bett. Denn wie immer würde der Wecker wieder früh klingeln, am nächsten Tag würden wir bereits um 7.15h zum Tauchen abgeholt werden.

Spartanisches Gruppenleben auf dem See

Je weiter wir auf dem See Richtung Südwesten fuhren, desto niedriger wurde der Empfangsbalken unserer Telefone, bis er letztlich komplett weg war. Uns wurde klar, dass es sehr ruhige 24 Stunden werden würden, aber auch mal nicht schlecht, um unsere doch sehr intensive Handynutzung etwas runterzufahren (schrieb er von seinem Handy aus 😂). Am Zielort angekommen, hieß es Bungalows beziehen und das warme Wasser des Sees ausprobieren, aber nur mit Schwimmweste, denn letztes Jahr ist leider ein amerikanischer Tourist ertrunken, seitdem wird hierauf penibel geachtet.

Der Bungalow hatte so gar nichts mehr von unserem 4 Sterne Hotel in Phuket. Lediglich zwei Matratzen waren im Inneren ausgelegt und bis zur Toilette musste man 200 Meter zurücklegen und eine steile Treppe empor klettern.


Nach einem leckeren Mittagessen machten wir uns fertig für den ersten Ausflug des Tages. Es ging mit dem Boot zu einem nahe gelegenen, steilen Bachlauf, den wir empor klettern sollten.


Hier verstehe einer, warum man auf dem Boot Rettungswesten tragen soll, aber beim Klettern auf jegliche Schutzausrüstung verzichtet wurde. Und es war teilweise verdammt rutschig, ich habe mich zweimal hingelegt, aber zum Glück ist nichts passiert.


Trotzdem hatten wir einen sehr spaßigen Nachmittag, auch wenn uns die Anstrengung hinterher buchstäblich ins Gesicht geschrieben stand. Naja, so würden wir wenigstens gut schlafen können, auf unseren dünnen Matratzen im Bungalow.


Auf dem Weg zurück ins Camp machten wir noch eine kleine Runde über den See, um Tiere zu beobachten. Und wir hatten tatsächlich Glück. Wir bekamen Tucans und Gaurs ( kuhähnliche Tiere) zu Gesicht. All dies machten wir diesmal ohne Schwimmweste, weil die Tiere uns sonst leichter entdeckt hätten…


Zurück im Camp freuten wir uns über eine Stunde Pause und anschließend über ein leckeres Abendessen.


Und ich dachte, wir haben Urlaub 😉. Ganz schön durchgetaktet.


Nach dem Abendessen unterhielten wir uns noch eine Weile mit unseren Mitreisenden. Die Gruppe löste sich aber recht schnell auf, so dass wir am Ende mit dem deutschen und dem australischen Pärchen alleine am Tisch saßen. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir, dass ein Flug von Perth nach Bali oder Thailand günstiger ist, als ein Inlandsflug nach Sydney oder Melbourne.


Bevor wir ins Bett gegangen sind, hieß es nochmal den Berg erklimmen und das Bier vom Abend wegbringen. Vor unserer Bungalow Tür feierten ein paar Frösche eine Party und setzten diese nach kurzer Unterbrechung durch uns auch wieder fort. Frösche können sehr laut sein. Gerade wenn man versucht einzuschlafen und es sonst keine anderen Geräusche gibt.


Nachdem ich bereits eingeschlafen war, so ca. 1 Stunde später, verfluchte ich das letzte Bier des Abends, ich musste wieder den Berg erklimmen. Also wieder anziehen und raus. Das war zum Glück die letzte Unterbrechung der Nacht.


Wir hatten uns den Wecker auf kurz vor sechs gestellt, weil wir den Sonnenaufgang beobachten wollten. Auf Bildern, die auch Linda hier schon gepostet hat, war dieser so traumhaft schön, dass wir ihn uns nicht entgehen lassen wollten.


Leider machten uns einige Wolken einen Strich durch die Rechnung. Aber es hat sich dennoch gelohnt zu erleben, wie der Dschungel erwacht. Wie als hätte jemand einen Schalter ungelegt, war es plötzlich laut.



Noch vor dem Frühstück, um 7h trafen wir uns für eine weitere Animal Safari mit dem Boot, leider hatten wir nicht so viel Glück, wie am Abend zuvor, denn wir sahen nur eine weit entfernte Affenbande.


Hungrig kamen wir wieder ins Camp zurück und frühstückten Pancakes mit Früchten. Danach hatten wir wieder eine Stunde Freizeit, bevor wir wieder zurück in die Zivilisation fahren sollten. Auf dem Weg zurück zum Pier war noch die Besichtigung einer Tropfsteinhöhle geplant.


Es gab dort ein paar Fledermäuse und Spinnen zu sehen, die nach der Spinnen Begegnung auf Madagaskar für uns aber recht unspektakulär war.


Nach ca. 30 Minuten fuhren wir weiter in Richtung Pier, machten noch einen Halt um ein kleines Mittagessen zu uns zu nehmen und waren nach einstündiger Busfahrt wieder in unserem Jungalow.

Einreise und Hotel

Nach der Landung ging es zur Passkontrolle, die wir ohne Probleme hinter uns brachten und auch die Koffer waren sofort da. Nachdem wir am Zoll vorbei waren, hieß es erstmal Geld tauschen und eine Tourist SIM besorgen. Für umgerechnet 17€ bekommt man hier 8 GB Datenvolumen, da kommt kein Roaming Angebot mit.

Nachdem wir nun auch mobiles Internet hatten, haben wir uns ein Grab – ein asiatisches Uber – bestellt. Wir hatten ein paar Schwierigkeiten unsere Fahrerin Fatima zu finden, da nur Taxis auf das Flughafengelände dürfen, aber nach ein paar Nachrichten hin- und her, haben wir sie schließlich an der Hauptstraße außerhalb des Flughafens gefunden.

An die 30 Grad Temperatur und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit muss man sich erstmal gewöhnen. Sofort klebten die langen Klamotten auf der Haut und wir sehnten das Hotel herbei.

Dort angekommen, haben wir erstmal ein Nickerchen gemacht. Drei Stunden Schlaf waren doch etwas wenig.

Zweieinhalb Stunden später waren wir dann halbwegs erholt und wir machten uns auf die Suche nach etwas essbarem. Im Restaurant „Sunshine“, ein paar Meter vom Hotel entfernt, gab es ein Phat Thai und ein Chang Bier

Gut gestärkt, wollten wir nun an den Strand und das erste mal die Füße in das Meer tunken. Endlich wieder Meer, Strand, Sand und Palmen.

Nun liegen wir an unserem Infinity Pool und erholen uns von dem langen Flug.

Einmal nach Phuket bitte

Nach einem wirklich angenehmen Aufenthalt am Flughafen in Istanbul – es waren immerhin mehr als 5 Stunden, die aber sehr schnell rumgegangen sind – stand also der Nachtluft nach Phuket an.

Der Flieger war wieder nur halb voll und nach einem sehr leckeren Abendessen versuchten wir etwas zu schlafen – was aber nur von mäßigen Erfolg gekrönt war. Etwa 3 Stunden haben wir geschlafen, mehr ging leider nicht. Economy halt.

In Düsseldorf am Flughafen hatten wir nach einem Upgrade in die Business Class gefragt, bei einem Preis von 700€ pro Person haben wir aber dankend abgelehnt.

Etwa 1 1/2 Stunden vor der Landung bekamen wir ein tolles Frühstück und nun beginnt der Landeanflug auf Phuket International und für uns das Abenteuer Thailand.

Stopover am neuen Flughafen in Istanbul

Nach entspannten zweieinhalb Stunden Flug sind wir in Istanbul am neuen Flughafen angekommen. Der Flieger war sehr leer, wir haben ein leckeres Frühstück bekommen und uns über die tolle Bordunterhaltung gefreut, bei einem Mittelstrecken Flug wohlgemerkt. Turkish Airlines hat hier auch einen sehr großen Flieger – einen A330-300 – eingesetzt, der auch auf der Langstrecke unterwegs ist.

Beim Blick aus dem Fenster bei der Landung zeigte sich ein atemberaubender Blick auf die riesige Stadt Istanbul.

Wir haben direkt beschlossen, diese Stadt auf unsere Bucketlist in der Kategorie Städtetrips aufzunehmen. 😉

Nun waren wir angekommen, an diesem riesigen Flughafen mitten in der Pampa. Überall wird noch gebaut, erhebt der Flughafen doch den Anspruch in ein paar Jahren der größte Flughafen der Welt sein zu wollen. Nichtsdestotrotz ist das, was schon auf die Beine gestellt wurde, mehr als beeindruckend. Riesige Hallen, schöne Architektur und Unmengen an Geschäften. So sind wir auch erstmal von einem Ende des Terminals zum anderen gelaufen und haben ca. 1 Stunde gebraucht.

Nach so viel Bewegung haben wir uns erstmal ein verspätetes Mittagessen gegönnt und warten nun auf unseren Weiterflug nach Phuket. Wie es sich gehört, haben wir türkische Küche genossen. Doch die Preise haben es in sich. So haben wir für zwei Dürüm mit Lamm und zwei Efes umgerechnet fast 25€ bezahlt. Naja, es ist ja Urlaub 😉.

Tauchen Tag 2 und 🚽

Ja, wir waren etwas nachlässig mit Schreiben in den letzten Tagen, deswegen hier der nächste Bericht mit etwas Verzögerung.

Wir sind bei Tag 2 vom Tauchen. Es steht der erste Deep Dive und Fischidentifikation auf dem Plan. Aber bevor es ins Wasser geht, wird erstmal die Theorie abgefragt, die wir vorbereitet haben. Ein weiterer Grund, warum wir nicht an unserem Blog weitergeschrieben haben. Wir mussten echt viel lernen und dazu noch auf englisch. Trotz allem haben wir es geschafft und es geht ab aufs Boot. Ich Idiot habe leider meine Kappe vergessen, was mir später noch ein bisschen zum Verhängnis werden wird. Am Dive Spot angekommen, legen wir unsere Ausrüstung an und los geht es in die Tiefe. Wir werden auf 24,7 Meter tief gehen. Niemals zuvor waren wir so tief. Wenn wir unsere Ausbildung zum Advanced Open Water Diver abgeschlossen haben, dürfen wir auf bis zu 30 Meter runter, anstatt wie bisher auf 18 Meter. Wir sehen eine großartige Unterwasserwelt vor uns, in der ein ca. 1,50m großer Fisch das Highlight darstellt. Laut unserer Tauchlehrerin lebt er schon mindestens 10 Jahre in dem Riff.

Nach gut 28 Minuten ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Wir klettern zurück ins Boot und warten bis wir erneut tauchen dürfen.

Diesmal steht Fischidentifikation auf dem Programm. Unsere Lehrerin zeigt uns eine Karte, auf der Gruppen von Fischen geschrieben sind und wir müssen den Fisch, den sie uns unter Wasser zeigt, der Gruppe zuordnen. Gar nicht mal so einfach…

Aber auch diesen Tauchgang meistern wir und machen uns auf den Weg zurück zum Strand. Anzug und Jacket auswaschen und Schläuche, sowie Tauchcomputer und Maske spülen.

Hier beginnt dann leider auch schon der unangenehme Teil des Urlaubs. Linda hat bereits beim letzten Tauchgang Probleme im Verdauungstrakt gehabt und das setzt sich auch beim anschließenden Mittagessen fort. Sie isst nur trocken Brot und sucht mehrmals die Örtlichkeiten auf.

Wir lassen uns zum Hotel zurückbringen und gehen sofort in Richtung Bungalow, auch mir geht es inzwischen gar nicht mehr so gut. Und wir legen uns sofort ins Bett und schlafen bis zur Abendessenszeit. Unser Abendessen besteht dann aus 2 trockenen Brötchen und einer große Flasche Cola im Bungalow. Zum Abendessen schaffen wir es heute nicht.

Nach einer sehr kurzen Nacht, die von vielen Toilettenbesuchen unterbrochen wurde, entscheiden wir uns, den für heute angesetzten Nacht und Driftdive abzusagen und uns in Nähe einer Toilette aufzuhalten. Außerdem fühlen wir uns müde von der kurzen Nacht und schlapp vom ständigen Rennen ins Badezimmer.

Jetzt hat er uns also auch erwischt, der berühmt berüchtigte Durchfall, den wohl alle Afrikareisenden schonmal erlebt haben. Wir fragen uns was es gewesen sein könnte. Der Mangosaft vom Frühstück, oder die Meeresfrüchte vom Vorabend.

Eigentlich haben wir uns immer an die goldene Regel gehalten:

Cook it, peel it, boil it or forget it

Zum Glück haben wir genug Medikamente dabei. Mit schmerzendem Gesicht – denn ich hatte mir am Vortag auf dem Boot als ich die Kappe vergessen hatte, total das Gesicht verbrannt – und grummelndem Bauch halten wir uns den ganzen Tag am Pool im Schatten auf.

Abends geht es uns schon wieder etwas besser und wir trauen uns wieder zum Abendessen.

Früh gehen wir zu Bett denn wir sind nach wie vor noch ziemlich geschwächt.

Am nächsten Morgen scheint es endlich überstanden zu sein und wir beschließen wieder tauchen zu gehen. Wir geben unserer Tauchlehrerin bescheid und erhalten Antwort, dass sie uns um 15:30h abholt. Bis dahin haben wir noch ein bisschen was zu tun, denn zum Theorie lernen sind wir bisher kaum gekommen. Also Bücher auf und los geht es.

Lustige Geschichte am Rande, Anne hat uns zwei französische Schulhefte für unsere Notizen gegeben und wer grinst uns auf dem Titelbild an: Thomas Müller von 2016.

Nicht mal hier ist man sicher vor dem 😉.

Tauchen Tag 1

Der Wecker klingelt mal wieder um 6h, aber mittlerweile haben uns daran gewöhnt, wir stehen auf und gehen zum ersten Frühstück am Meer.

Der Ausblick ist einfach phantastisch. Wir sitzen auf der Terrasse des Hotels und blicken direkt auf das blau und türkis glitzernde Meer.

Wir müssen uns ein bisschen beeilen, denn unsere Tauchlehrerin holt uns pünktlich um 07:45h ab. Voller Vorfreude fahren wir zur etwa 6 km entfernten Tauchschule. Doch erstmal ist nichts mit Tauchen, bevor wir ins Wasser dürfen, müssen wir Theorie büffeln. Gar nicht so einfach denn die Bücher gibt es nur auf englisch. Wir lesen ein Kapitel über Unterwasser Navigation, danach fragt Anne uns ab und lässt uns an Land mit dem Kompass navigieren. Wir sollen einen quadratischen Pfad einschlagen und nach jeweils 10 Flossenschlägen wieder am Ausgangspunkt ankommen. Klappt beim ersten Mal noch nicht, aber dann beim zweiten Mal.

Endlich soll es gleich es unter Wasser gehen. Wir fahren mit dem Boot raus, schnallen unsere Ausrüstung etwas mühsam an, da das kleine Boot etwas schaukelt, machen den Baddycheck und gehen mit einer Rückwärtsrolle von Bord. Platsch! Endlich sind wir im Meer!

Nun heißt es auf einer Strecke von 35 Metern erstmal Flossenschläge zu zählen und anschließend wird die Zeit gemessen, die wir dafür brauchen.

Anschließend machen wir unsere Kompass Übung unter Wasser. Wieder klappt es beim zweiten Mal, dann ist er auch schon vorbei, unser erster Tauchgang.

Für den kommenden Tag stehen zwei Tauchgänge an. Deep Dive und Fischidentifikation. Aber erneut müssen wir Theorie lernen. Wir lassen die restlichen 2 Stunden des Tages mit Sonnenlicht auf den Liegen vor unserem Bungalow mit Blick auf den rauschenden Ozean und dem Tauchbuch in der Hand ausklingen.

Auf dem Weg nach Ifaty

Und schon wieder klingelt der Wecker um 6h. Langsam gewöhnen wir uns daran, so früh aufzustehen. Abfahrt ist um 07:30h, vorher noch frühstücken und packen. Die Spinne von gestern Abend ist verschwunden.

Wir haben eine lange Fahrt vor uns, wie uns unser Fahrer Hunser mitteilt, der ja eigentlich Onja heißt, wie wir erfahren, als er uns seinen Facebook Namen auf einem Zettel gibt. 😳

Wir fahren weiter nach Süden, das Klima wird immer heißer und die Landschaft immer verdörrter. In manchen Regionen im Süden hat es seit Jahren nicht geregnet, sagt unser Reiseführer. Wir kommen durch ein Gebiet, in dem Smaragdabbau betrieben wird. Hier wird der geschürfte Sand gewaschen, damit die Smaragde zum Vorschein kommen, aber nicht nur Smaragde werden gewaschen, sondern auch Wäsche, Menschen und Autos. Autos? Ja, diese werden kurzerhand in den Fluss gefahren.

Wir fahren weiter, denn um hier ein Schnäppchen zu machen muss man auch Ahnung haben.

Die Landschaft wird immer karger und bei einem Pipistopp verteilen wir die aus dem Hotel gesammelte Seife und eine Dose TicTac an eine Horde herbeigelaufener Kinder. Unser Fahrer verteilt Wasserflaschen die er, wie er uns sagt, im Hotel mit Wasser gefüllt hat. Unsere Plastikflaschen, die wir eigentlich wegschmeißen wollten. Hätten wir das mal vorher gewusst. Die Menschen in der Gegend haben leider keinen Zugang zu irgendeiner Wasserquelle. Kein Fluss, kein Bach, kein Brunnen, sondern nur ein LKW mit dreckigem Wasser, der ab und zu vorbei kommt.

Wieder ein Punkt für den nächsten Besuch. Alte leere Plastikflaschen nicht wegschmeißen, sondern sammeln und in den Hotels auffüllen. Wir nehmen uns vor, das auch an den Verlag unseres Reiseführers zu schicken.

Etwas später sehen wir den ersten Baobab Baum auf unserer Reise

Und auch das Meer kommt immer näher. Schon kurz später, kann man schon die kühle Briese des Meers riechen.

Endlich in Tulear angekommen, gibt es Mittagessen und danach haben wir unseren letzten Ausflug dieser Reise vor uns. Ein weiteres Reservat. Hier bestaunen wir geschützte Strahlenschildkröten, die leider im Kochtopf der Einheimischen landen würden, wenn man sie nicht einzäunen würde und biblisch alte Baobabs, die schon bis zu 1400 Jahre alt sind. 1400 Jahre, solange hat kein Reich gehalten, die wenigsten Staaten. Und der Mensch würde sie zerstören, wenn sie nicht geschützt wären.

Wenn man ein Land wie Madagaskar bereist, steigt die Wut in einem hoch , jedoch nicht auf die hier lebenden Menschen, sondern auf die, die an der Macht sind und waren. Seien es die Franzosen, die in ihrer Kolonialzeit die Insel ausgebeutet haben und mit verantwortlich sind, dass so viel Natur zerstört wurde und auf die herrschenden Politiker des Westens, die noch immer keine Richtungsweisende Afrikapolitik beschlossen haben und sich dann wundern, dass die Flüchlingsströme aus Afrika immer weiter zunehmen. Wer kann es Ihnen verübeln, wenn westliche Fangflotten die Meere leer Fischen und es nichts mehr zu essen für die Fischer gibt. Oder auf die Politiker an der Spitze von Madagaskar, die sich selbst die Taschen voll schaufeln und ihre Bevölkerung hungern lassen.

Zurück zu unserer Reise: Nach dem Besuch des Reservats kommen wir endlich in unserem Hotel an. Wir haben einen zweistöckigen Bungalow direkt am Meer. Das Hotel verfügt über einen Infinity Pool mit phantastischem Blick.

Wir laden Onja zum letzten gemeinsamen Abendessen ein und überreichen ihm ein (hoffentlich) angemessenes Trinkgeld und ein Stofftier für seine kleine Tochter.

Lustige Geschichte am Rande, die Onja unser erzählt hat, wenn eine Madagassische Famile ein Kind bekommt, dann wartet die ganze Familie auf das erste Lachen. Es ist dabei Tradition, dass derjenige, der dem Kind sein erstes Lachen entlockt, ihm ein Huhn schenken muss.

Nach dem Abendessen verabschieden wir Onja, der am nächsten Morgen um 5 Uhr startet und 2 Tage nach Hause braucht und gehen selbst ins Bett.

Ab morgen beginnt unser Advanced Open Water Diver Kurs, den wir bei der Amerikanerin Anne Furr in ihrem Dive Resort „Mangaly Dive“ machen werden.

Der Wecker klingelt, wie kann es anders sein, wieder um 6h.